Katja Wannack - Hermann Dessau. Der fast vergessene Schüler Mommsens und die Großunternehmen der Berliner Akademie der Wissenschaften

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Über das Buch

Rezension

„[...] Wannack gelingt es in ihrer Arbeit dank umsichtiger Quellenrecherchen, auf die bislang wenig greifbare Person Dessaus doch etwas mehr Licht zu werfen und dabei nicht auf der Stufe eines Nekrologs zu verbleiben, sondern Person und Werk in kritischer Distanz zu würdigen. [...]

So stellt die Arbeit von Wannack einen sehr willkommenen Baustein zur Disziplinengeschichte der Altertumswissenschaften dar, von dem künftige Forschungen gewiss profitieren werden [...]“

– Eckhard Wirbelauer, Strasbourg in: H-Soz-u-Kult, 29.05.2007

Zum Inhalt

Der Name des jüdischen Althistorikers Hermann Dessau (1856-1931) ist untrennbar mit den altertumswissenschaftlichen Großprojekten des ausgehenden neunzehnten Jahrhunderts, dem CIL und der PIR, verbunden. Aus dem Bestreben die „Archive der Vergangenheit“ im Sinne seines Lehrers Theodor Mommsen zu ordnen, ist so schließlich auch die wohl bekannteste Auswahlsammlung römischer Inschriften überhaupt, die ‘Inscriptiones Latinae Selectae‘ (ILS) hervorgegangen, die noch bis heute synonym als „Dessau“ bezeichnet wird.

Trotz dieses maßgeblichen Wirkens als wissenschaftlicher Beamter an der Preußischen Akademie der Wissenschaften, seiner epochalen Untersuchungen zur ‘Historia Augusta‘ und seiner langjährigen Lehrtätigkeit als Dozent an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, tritt seine Person bei der Betrachtung des großen Schülerkreises Mommsens zumeist in den Hintergrund.

Mit dieser Untersuchung wird nun erstmals eine umfassende biographische Betrachtung dieses jüdischen Epigraphikers vorgelegt, wobei auf der Grundlage bisher unveröffentlichter Archivmaterialien nicht nur Dessaus maßgebliche Beteiligung an den altertumswissenschaftlichen Großprojekten der Jahrhundertwende, sondern auch sein Schaffen als Wissenschaftler und Dozent jüdischer Herkunft im Kaiserreich näher beleuchtet wird.

Aus dem Inhaltsverzeichnis.

Biographische Skizze Das ‘Corpus Inscriptionum Latinarum‘ und die ‘Prosopographia Imperii Romani‘ als Großunternehmen der Berliner Akademie der Wissenschaften: Schwerpunkte, Projektgeschichte und das Amt des wissenschaftlichen Beamten Lehrtätigkeit an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität Die Auswahlsammlung lateinischer Inschriften: Der „Dessau“ Dessau am Beginn der modernen ‘Historia Augusta‘-Forschung Der Versuch einer Synthese: Die „Geschichte der römischen Kaiserzeit“ Dessau als jüdischer Historiker im Deutschen Kaiserreich Vorarbeiten zu einer Analyse der althistorischen Schule um Theodor…

Schlagworte

Altertumswissenschaft, Wissenschaftsgeschichte, Prosopographie der römischen Kaiserzeit, PIR, Corpus Inscriptionum Latinarum, CIL, Preußische Akademie der Wissenschaften, Lateinische Epigraphik, Theodor Mommsen, Geschichtswissenschaft

  • Schriftenreihe
    Schriften zur Ideen- und Wissenschaftsgeschichte
  • ISSN
    1864-4112
  • Band
    1

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