Dietmar Langer - Immanenz – Kontingenz – Transzendenz
Zur Rationalität des religiösen Glaubens und des Glaubens an die Vernunft
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Über das Buch
Zum Inhalt
In seinem befristeten Leben neigt der Mensch aufgrund seines geistigen Vermögens auch zum Glauben an Übersinnliches. Sei es seit jeher der religiöse Glaube an einen Gott bzw. an Götter oder der Glaube an die Vernunft, also auch an metaphysische Überlegungen, etwa der Glaube von Vertretern des Idealismus an einen Ideenhimmel (Platon), an einen absoluten Weltgeist (Hegel) oder daran, dass synthetische Urteile a priori nicht nur möglich, sondern auch gültig seien (Kant). Und das heißt im Klartext: Zum Überleben müssen solche Urteile von uns als wahr geglaubt werden (Nietzsche), obgleich sie natürlich noch falsche Urteile sein können (Popper). Und das gilt erst recht für religiöse Urteile mit Wahrheitsanspruch (Albert). Sei es obendrein jener Glaube von Verfechtern des strengen Naturalismus, der sie überzeugt sein lässt, es gebe in der Welt universal gültige Kausalgesetze bzw. Naturgesetze und wir sie irgendwann alle erkennen und somit wissen könnten, was und wie Gott denkt (Hawking).
Gott und Vernunft kommen auch als Bezugspunkte für die Erklärung der Entstehung der Welt aus dem Nichts grundsätzlich in Frage. Da wir aber nicht wissen, was beide im Grunde sind, können sie in der Außerweltlichkeit lokalisiert und als externe Transzendenz aufgefasst werden. Dagegen beziehen sich das Körper-Geist- und das Geist-Kultur-Verhältnis auf Innerweltlichkeit (Immanenz). Manche Menschen gehen so weit und setzen Gott und Vernunft gleich, zumindest ersetzen viele Philosophen spätestens seit Hume und Kant die Stelle in der Metaphysik, die früher Gott einnahm, nunmehr durch die Vernunft, denn die Wahrheit der Erkenntnis liegt seit der Aufklärung aufgrund säkularer Vernunft nicht mehr in der Hand Gottes.
Der Glaube an die Vernunft kann wie auch der Glaube an einen Gott durchaus vorrational motiviert sein, doch sind beide hinsichtlich ihrer Innerweltlichkeit (Immanenz) insoweit rational begründbar, wie sie zweckdienlich sind. Allerdings lässt…
Schlagworte
Rationalität, Verstand, Vernunft, Glaube, Religion, Gott, Philosophie, Theologie, Das Gute, Außerweltlichkeit, Begründbarkeit
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SchriftenreiheBOETHIANA – Forschungsergebnisse zur Philosophie
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ISSN1435-6597
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Band169
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