Lilija Wedel - Lebens-, Mentalitäts- und Kulturwelten des russischen Adels zwischen Tradition und Wandel

Am Beispiel der Gouvernements Moskau, Tver’ und Rjazan’ 1762-1861

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Über das Buch

Rezension

„[...] Wedel’s book represents a fascinating exploration of diverse aspects of noble life from 1762 to 1861. It will provide historians with much food for thought about the Russian nobility, and valuable impulses for further research.“

– Alexander M. Martin in: Ab Imperio, 2/2020

Zum Inhalt

Der russische Adel sorgte für Bewunderung und harte Kritik, für Höhen und Tiefen in der russischen Innen- und Außenpolitik. Seine Geschichte zeugt von rasanten und gebrochenen Karrieren, von ständischer Solidarität und persönlichen Krisen, von Treue gegenüber den russischen Kaisern und dem orthodoxen Glauben, aber auch von Phasen politischen Widerstands und kultureller Dissonanzen.

Dieses Buch präsentiert zum ersten Mal die Lebenswelt und Mentalität der Vertreter sämtlicher russischer Adelskreise in unterschiedlichen Regionen in einer longue dure, vom Aufblühen der Adelskultur im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts bis zum Beginn des Niedergangs adliger Macht nach der Aufhebung der Leibeigenschaft 1861.

Auf der Grundlage archivalischer Quellen und architektonischer Hinterlassenschaften wird eine komparative Analyse des russischen Stadt- und Provinzadels geliefert. Aus einer mentalitätshistorischen Perspektive erfasst die Autorin nationale Eigenschaften und kulturelle Spezifika des russischen Adels und gibt Einblicke in das adlige Verständnis sozialhistorischer Phänomene wie der Leibeigenschaft ebenso wie in die Zusammenhänge zwischen tradierten kulturellen Bräuchen und der adligen Lebensweise.

Die Untersuchung revidiert verbreitete Vorstellungen wie die der Unkenntnis der russischen Sprache und deren Vernachlässigung zugunsten der französischen Sprache im Hochadel. Ebenso korrigiert die Autorin bisherige Thesen über die Abhängigkeit des Adels vom Herrscher sowie über das Desinteresse der Adligen an privater Wirtschaft und an der lokalen Infrastruktur. Eine Entdeckung stellen neue Befunde zur Emanzipation der adligen russischen Frauen auf dem Arbeitsmarkt dar. [...]

Schlagworte

Osteuropäische Geschichte, Kulturgeschichte, Mentalitätsgeschichte, Russische Sozialgeschichte, Russischer Adel, Russisches Kaiserreich, Katharina die Große, Katharina II, Moskau, Tver, Rjazan, Kulturwelten, Adel, Tradition, Wandel, Lebenswelten, Adlige Lebensweisen, Mentalität und Kultur, Alltag, Russische Gouvernements, Adelsgut, Alexander I von Russland, Nikolaus I, A. Bolotov, A. Puškin, Russland, Orthodoxe Kultur

  • Schriftenreihe
    Schriften zur Kulturgeschichte
  • ISSN
    1862-7277
  • Band
    47

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