Wilfried Baur - Offenheit als Lehr- und Lernprinzip

Grundlagen einer ethisch orientierten Pädagogik

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Über das Buch

Zwei Bände

Rezension

„[...] Mit der Veröffentlichung der Bände "Offenheitals Lehr- und Lernprinzip" von Wilfried Baur kommt dem Autor das Verdienst zu, im Sinne von Offenheit auf den in der Schule noch in Teilen bestehenden Mangel an Exemplarität und an der Förderung von Problemlösungskompetenz hinzuweisen, auf den nicht zuletzt auch die PISA-Studie aufmerksam gemacht hat. Die Veröffentlichung unterstützt somit auch eine bildungspolitische Entwicklung in Berlin wie auch in anderen Ländern der Bundesrepublik Deutschland, die auf eine verstärkte Kompetenzentwicklung der Schüler unter Einbeziehung individueller und kreativer Aspekte hinwirkt. Berlin verfolgt diese Richtung u.a. auch durch die Entwicklung neuer Rahmenlehrpläne für alle Schulstufen, die im beginnenden Schuljahr für die Sekundarstufen I und II in Kraft treten.

Die Bände von Wilfried Baur werden wir dem Berliner Landesinstitut für Schule und Medien (LISUM) für die Lehrerfortbildung empfehlen. [...]“

– Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport in: Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport, Schreiben vom 08.08.06

Zum Inhalt

Wer heute eine Offenheit für die individuelle Entwicklung Lernender fordert, sieht sich Anfeindungen ausgesetzt: Offenheit sei dem Hauptinteresse der Schule abträglich, denn ihre Ansprüche auf demokratische Sozialformen und einen hohen Grad an Eigenständigkeit der Lernenden in Denken und Handeln seien hedonistisch, und so werde der nötige Ernst spürbarer Anstrengung vernachlässigt.

Kein Wunder, denn es herrscht an unseren Schulen ein lehrerzentriertes Erziehungsverhalten vor, das mit dem Anhäufen isolierter Wissensfragmente einhergeht und die persönliche Entwicklung vernachlässigt. Man misst Schüler nicht an deren heterogenen Möglichkeiten (was Offenheit aber erfordert), sondern an uniformen Leistungen.

PISA kommt das Verdienst zu, im Grunde im Sinne von Offenheit auf den damit verbundenen Mangel an Exemplarität und Problemlösen aufmerksam gemacht zu haben.
"Offene" Lern-Gestaltung (!) nun verbindet der Lehrenden Fachwissen mit sozialer und emotionaler Kompetenz. Sie will auf diese Weise den Lernenden individuelles Lernen ermöglichen und dieses aufgrund eines entwickelnd verstandenen pädagogischen Leistungsbegriffs sichern.

Offenheit bleibt insofern nicht bei einer Standardisierung von Wissen stehen, die Entscheidungen einengt. Sie überträgt vielmehr emotional gesicherte Kreativität und Entscheidungsfähigkeit auch auf kognitive Belange. Dies durchaus zugunsten technischer und wirtschaftlicher Vorhaben etwa.
Während aber Vertreter herkömmlicher Abhängigkeit Lernender die wirtschaftsgesellschaftliche "Realität" zum Vorwand "harter Schule" nehmen, setzt Offenheit auf eine Konditionierung von Mitgestaltung und Selbstverantwortlichkeit.
Offenheit betont zugleich die Zusammenarbeit gegenüber herkömmlichem Konkurrenzverhalten. Sie vermittelt gerade in dieser Absicht dem Einzelnen neben Wissen und Können die Fähigkeit, Verantwortung zu tragen und im Diskurs mit anderen seine Identität zu finden. [...]

Schlagworte

Zuwendung, Lernen, Lehre, Gegenseitigkeit, Mitverantwortung, Eigenständigkeit, Zusammenarbeit, Pädagogik

  • Fachdisziplin
    Schulpädagogik
  • Schriftenreihe
    Studien zur Schulpädagogik
  • ISSN
    1435-6538
  • Band
    48

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