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Zertifikate sind von Banken emittierte strukturierte Finanzprodukte, die an Privatanleger verkauft werden. Der Zertifikatemarkt in Deutschland ist relativ jung und entwickelt sich dynamisch.

Die Studie untersucht das Preissetzungsverhalten der Zertifikateemittenten auf theoretischer Ebene. Empirisch lässt sich nachweisen, dass die Preise der Zertifikate von ihrem finanzmathematisch berechneten Wert abweichen. I.d.R. sind Zertifikate bei Emission deutlich überbewertet. Die Überbewertung reduziert sich mit zunehmender Lebensdauer und wandelt sich vor Fälligkeit in eine Unterbewertung. Es wird ein Modellrahmen entwickelt, in dem dieses Preissetzungsverhalten der Emittenten durch Herleitung einer optimalen Preispolitik erklärt wird. Dazu wird mittels Erweiterung bekannter Konsumgütermodelle ein Gewinnoptimierungsproblem des Emittenten formuliert und dieses durch Anwendung der Kontrolltheorie gelöst.

Die Bestimmung und Quantifizierung einer optimalen Preispolitik des Emittenten eines Finanzprodukts, bei dem neben der Nachfrage auch das Rückgabeverhalten der Käufer eine Rolle spielt, wird in dieser Studie erstmalig vorgenommen. In dem formulierten Modellrahmen wird die Veränderung der optimalen Preispolitik durch die Auswirkung von Konkurrenz, einem Bid-Ask-Spread und von Nachfrage- bzw. Rückgabeunsicherheit analysiert. Die enthaltenen Anwendungsbeispiele zeigen, wie der optimale Preis eines Zertifikates bestimmt werden kann.

Das in dieser Studie entwickelte Modell kann auf alle Finanzprodukte angewendet werden, bei denen während der Laufzeit zwei Transaktionen, ein Kauf und eine Rückgabe, stattfinden. Weitere Einsatzgebiete sind z.B. OTC-Kontrakte oder Wertpapierleihgeschäfte.

Das Werk ist nicht nur für Wissenschaftler, sondern auch für Financial Engineers in Banken von Interesse. [...]

Schlagworte

Strukturierte Finanzprodukte, Banken, Derivate, Zertifikate, Optimierung, Kontrolltheorie, Dynamic Pricing, Maximumprinzip, Lebenszyklushypothese, Preispolitik, Betriebswirtschaftslehre