Stefano Panebianco - Standortfaktor Regional Governance auf dem Prüfstand

Theoretische Überlegungen und empirische Analysen zur Bedeutung regionaler Steuerungssysteme für die Wirtschaftsentwicklung von Regionen

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Über das Buch

Rezension

„[...] Sicherlich: Die akribisch recherchierte, umfassende, aber dennoch gut lesbare Arbeit von Panebianco wird auch Kritiker finden. Man kann natürlich bezweifeln, ob es überhaupt angemessen ist, ‚weiche‘ regionale Kooperation ‚hart‘ zu evaluieren, und über die Aussagekraft einzelner Indikatoren lässt sich wie immer trefflich streiten. Manch einem mag das pragmatische Zusammensetzen einzelner theoretischer Erklärungsbausteine auf der einen und empirischer Daten auf der anderen Seite zu eklektizistisch erscheinen. Vermutlich aber genau durch dieses Vorgehen hat die stringente und konsistente Arbeit jedoch einen hohen praktischen Nutzen und öffnet auch für die Forschung neu Perspektiven zu dem Thema. Wenn durch sie die Barrieren gegenüber quantifizierender Forschung in der Raumplanung weiter abgebaut würden, so wäre dies schon ein sehr erfreulicher – und zum Teil ja sogar messbarer – Effekt.“

– Christian Diller in: Raumforschung und Raumordnung, RuR (2013) 71

Zum Inhalt

Deutschlandweit haben sich in den 1990er und 2000er Jahren neue Formen regionaler Zusammenarbeit etabliert: Städte, Gemeinden und Landkreise engagieren sich in „Städtenetzen“ und „Regionalkonferenzen“, „Aktionsgruppen“ und „Wachstumsinitiativen“, „Clustern“ und „Metropolregionen“ – um nur einige Beispiele zu nennen. Prägend für die neuen Kooperationsmodelle, für die sich der Sammelbegriff der Regional Governance eingebürgert hat, sind die gemeindeübergreifende Ausrichtung, die Einbeziehung privater Akteure und die Bildung und Nutzung von „Netzwerken“ als Steuerungsmodus.

Die Erwartungen an die verschiedenen Formen von Regional Governance sind hoch: Die neuen Kooperationsmodelle sollen ein effektiveres und effizienteres Verwaltungshandeln ermöglichen, die Realisierung regional bedeutsamer Infrastrukturprojekte erleichtern, als Grundlage für Arbeitsteilung und Spezialisierung dienen und die Außenwahrnehmung einer Region verbessern. In der Summe wird ihnen damit die Wirkung eines Standortfaktors zugesprochen, der die Chancen auf Wirtschaftswachstum verbessert. Empirische Belege für den erwarteten Mehrwert von Regional Governance gibt es jedoch bisher in der Regel nur in der Form von Fallstudienanalysen oder Programm-Evaluationen.

Der Autor geht der Frage nach, ob sich der vielfach angenommene positive Einfluss regionaler Steuerungssysteme auf die regionale Wirtschaftsentwicklung in der Praxis bestätigen lässt. In einem theoretischen Teil werden zunächst die zentralen Begrifflichkeiten geklärt und mögliche regionalwirtschaftlichen Effekte von „Good Regional Governance“ erörtert. Betrachtete Teilaspekte sind die Regionalität von Steuerung, die Existenz und Ausprägung regionaler Netzwerke, die Einbindung von Bürger/innen und Unternehmen und das Handeln von Politik und Verwaltung. Die im Theorieteil abgeleiteten Hypothesen werden im zweiten, empirischen Teil der Abhandlung „auf den Prüfstand“ gestellt. Hierzu werden einzelne Facetten regionaler…

Schlagworte

Regional Governance, Good Governance, Regionalentwicklung, Regionalpolitik, Standortfaktor, Wirtschaftsgeographie, Wirtschaftsentwicklung, Unternehmensnetzwerke, Volkswirtschaftslehre, Politikwissenschaft, Cluster, Partizipation, Weicher Standortfaktor, Regionale Kooperation, Regionalisierung, Wirtschaftswachstum, Geographie, Kooperation

  • Schriftenreihe
    Wirtschaftspolitik in Forschung und Praxis
  • ISSN
    1619-8867
  • Band
    65

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