Priska M. Ballmaier - Von der Möglichkeit, ICH zu sagen
Versionen weiblicher Lebensentwürfe im Werk mexikanischer Autorinnen
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Über das Buch
Zum Inhalt
Die Geschichte der Sozialisation mexikanischer Frauen von der Zeit des Aztekenreiches bis in die Gegenwart zeigt sowohl die diskursiven Leitbilder, die Frauen und Männern als Identifikationsangebote zur Verfügung standen, als auch die gesellschaftlichen Determinanten, die ihre persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten einschränkten. Die nicht nur in Lateinamerika anzutreffenden gesellschaftlichen Phänomene des "Machismo" und des "Marianismo" erfahren in Mexiko durch eine dritte Komponente, den "Malinchismo", eine besondere Ausprägung. Zu allen Zeiten hat es jedoch auch in Mexiko Frauen gegeben, die trotz der kulturellen Zuschreibungen versuchten, zumindest temporär aus dem einengenden Ring der patriarchalen Gesetze auszubrechen.
Wo Rosario Castellanos vor fünfzig Jahren nach den Gründen für eine fehlende Traditionslinie schreibender Frauen fragte, finden sich heute unzählige Autorinnen, deren Texte Persönliches transparent machen und die so zu der Dekonstruktion nach wie vor bestehender Weiblichkeits- und Männlichkeitszuschreibungen beitragen. Ich-Erzählungen in Form von Autobiographien, Biographien und Testimonialliteratur vermitteln seit den siebziger und achtziger Jahren heterogene weibliche Lebensmodelle. Die häufig fragmentarische Struktur der Lebensgeschichten macht Entwicklung als nicht linear erfahrbar deutlich. Die Autorinnen entlarven "Weiblichkeit" und "Männlichkeit" als diskursive Konstrukte und schreiben eine neue multidimensionale Geschichte möglicher Formen des "Frau-Seins" in die his-story ein.
Die hier ausgewählten Texte stehen exemplarisch für diese Entwicklung. Sie beschreiben unterschiedliche weibliche Lebensphasen aus der Ich-Perspektive, was einen Blick auf die Literarisierung von Kindheit und Adoleszenz (Carmen Boullosa: Mejor desaparece 1987; Antes 1989), Lebensmitte (Rosamaría Roffiel: Amora 1989; Sara Levi Calderón: Dos mujeres 1990) und Alter (Elena Poniatowska: Hasta no verte Jesús…
Schlagworte
mexikanische Literatur, Frauenliteratur, Carmen Boullosa, Rosamaría Roffiel, Sara Levi Calderón, Elena Poniatowska, María Luisa Puga, Feminismus, Psychologie
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SchriftenreiheFEMINAT – Studien zur Frauenforschung
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ISSN1435-6678
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Band10
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